Die Farbtemperatur Kelvin: Bedeutung und Einfluss auf die Lichtgestaltung
Die Wahl der richtigen Beleuchtung ist entscheidend für die Atmosphäre und Funktionalität eines Raumes. Ein oft übersehener, aber wesentlicher Faktor dabei ist die Farbtemperatur, gemessen in Kelvin (K). Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und wie beeinflusst er unsere Lichtwahrnehmung?
Was ist Kelvin und was versteht man unter der Farbtemperatur?
Kelvin ist die Maßeinheit für die Farbtemperatur von Lichtquellen. Sie beschreibt den Farbeindruck des Lichts, den eine Lichtquelle erzeugt. Je nach Kelvin-Wert erscheint das Licht wärmer oder kühler:
- Niedrige Kelvin-Werte (unter 3.300 K): Erzeugen ein warmweißes Licht mit gelblichen bis rötlichen Tönen, ähnlich dem Licht einer Kerze oder einer Glühlampe.
- Mittlere Kelvin-Werte (zwischen 3.300 K und 5.300 K): Führen zu neutralweißem Licht, das als sachlich und klar empfunden wird.
- Hohe Kelvin-Werte (über 5.300 K): Resultieren in tageslichtweißem Licht mit bläulichen Nuancen, vergleichbar mit einem klaren Himmel am Mittag.
Interessanterweise empfinden wir Licht mit niedriger Farbtemperatur als “warm” und Licht mit hoher Farbtemperatur als “kalt”, obwohl physikalisch gesehen höhere Temperaturen mit höheren Kelvin-Werten verbunden sind. Dieses Paradoxon liegt in unserer Wahrnehmung begründet: Rötliches Licht assoziieren wir mit Wärme, bläuliches Licht mit Kühle
Die Farbtemperatur Kelvin (K) dient z.B. auch bei der Lichtplanung von Gebäuden, Grundstücken oder auch in der Fotografie als Maß, um den Farbeindruck einer Lichtquelle zu charakterisieren. Die Bezeichnung Kelvin geht dabei auf den britischen Physiker William Thomson zurück, der die thermodynamische Temperaturskala „Kelvin“ eingeführt und etabliert hat.
Wie kann man die Farbtemperatur messen?
Die Farbtemperatur (Lichtfarbe) lässt sich mit einem Kolorimeter bestimmen. Die Farbmessung erfolgt dabei meist mit einer Spektralanalyse, bei der das einfallende Licht in einzelne Spektralbereiche zerlegt und deren Intensivverteilung untersucht wird. Moderne Messgeräte werden dabei nicht nur in der Lichtplanung, sondern auch in der professionellen Fotografie eingesetzt und erlauben neben Spektralmessungen von LED, HMI, Fluoreszenzleuchten, Tageslicht und Blitzlicht auch die Messung der Leuchtstärke. Zwischenzeitlich sind auch Smartphone Apps verfügbar, mit denen sich Messungen der Farbtemperaturen durchführen lassen.
Welche Bedeutung hat die Farbtemperatur (Kelvin) bei Lampen und Leuchtmitteln?
Die Einheit Kelvin (K) gibt Auskunft darüber, welche Farbtemperatur eine Lampe oder ein Leuchtmittel hat. Der Kelvin-Wert charakterisiert dabei den Farbeindruck der Lichtquelle und gibt an, ob die Lampe kaltes oder warmes Licht abgibt. Je niedriger dabei der Wert in Kelvin ist, desto wärmer wird das Licht empfunden. Ein höherer Kelvin-Wert wird dabei in unserer Wahrnehmung als kühl empfunden.
Welchen Einfluss hat die Lichtfarbe auf unsere Psyche?
Ein Mensch kann neben der Helligkeit einer Lichtquelle, auch deren Farbzusammensetzung empfinden. Die dabei war genommene Lichtfarbe, setzt sich aus verschiedenen Farbspektren zusammen. Kurz zusammengefasst wirkt z.B. das warme und goldene Licht einer Kerze eher dämpfend und erzeugt ein Gefühl von Behaglichkeit, während blaues, kaltes Licht hingegen zu einer Verringerung der Melatoninausschüttung führen kann und damit eher belebend und ermunternd auf unsere Psyche wirkt. Diese unterschiedlichen Wirkungsweisen von Licht finden deshalb auch bei der Lichtplanung Berücksichtigung.
Wie beeinflusst die Lichtfarbe das Raumambiente?
Ein harmonisches Raumambiente entsteht nicht nur durch die Kombination verschiedener Einrichtungsgegenstände, Leuchten und der Fassadengestaltung. Auch die passende Lichtfarbe spielt beim gewünschten Ambiente eine tragende Rolle. Achten Sie daher bei der Auswahl der Leuchten darauf, dass passende Leuchtmittel zu wählen, das farblich dem gewünschten Charakter Ihrer Raumatmosphäre entspricht.
Durch den Einsatz unterschiedlicher Lichtfarben kann das Ambiente eines Raumes sehr unterschiedlich ausfallen. Warmweißes Licht ist die beste Wahl für Raume die eine gemütliche Stimmung zum Relaxen und Entspannen bieten sollen. Im Home-Office oder Arbeitszimmer hingegen ist Effizienz und Produktivität gefragt. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Lampen, die tageslichtweißes Licht abgeben und eher belebend und aufmuntert wirken.
Die Wahl der richtigen Farbtemperatur. Welche Lichtfarbe in Räumen?
Um Lichtquellen und insbesondere Leuchtmittel zu kategorisieren und vergleichbar zu machen, wird die Lichtfarbe mittels der Farbtemperatur (Kelvin) angegeben. Im Wesentlichen wird hier zwischen den Lichtfarben warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß unterschieden.
In der Vergangenheit nahm die klassische Glühbirne eine Sonderstellung bei der Innenbeleuchtung ein. Sie war das einzige Leuchtmittel, dass aufgrund Ihrer Farbtemperatur von ca. 2.700 Kelvin, ein warmweißes Licht abgab und maßgeblich zu einem gemütlichen Raumambiente beitrug. Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Moderne LED-Lampen sind heute in allen drei Farbbereichen erhältlich und ersetzten mühelos das behagliche und angenehm warme Licht der Glühlampe. Und das, bei einer weitaus höheren Energieeffizienz.
1. Warmweiß – Farbtemperatur unter 3300 Kelvin
Eine warmweiße Lichtquelle gibt gelb-oranges bis rötliches Licht ab, welches an die unverwechselbare Lichtstimmung eines späten Sonnenuntergangs im Sommer erinnert. Aufgrund des warmen Charakters empfiehlt sich warmweißes Licht zur Beleuchtung von Wohnräumen, in denen ein gemütliches und wohnliches Raumambiente gewünscht ist. Es wird daher vorwiegend zur Grundbeleuchtung im Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer und Esszimmer eingesetzt.
2. Neutralweiß – Farbtemperatur 3300 bis 5300 Kelvin
Neutralweißes Licht wird überwiegend in der Sekundärbeleuchtung eingesetzt, wo das Augenmerk z.B. in der Küche auf eine unterstützende und zielgerichtete Beleuchtung der Arbeitsflächen ausgelegt ist. Auch bei der Beleuchtung von Waschtisch oder Spiegel im Badezimmer empfiehlt sich anregendes neutralweißes Licht. Die eher sachliche Lichtanmutung garantiert praktisches und funktionales Licht überall dort, wo Tätigkeiten verrichtet werden, ohne dabei die wohnliche Raumatmosphäre zu stören.
3. Tageslichtweiß – Farbtemperatur über 5300 Kelvin
Tageslichtweißes Licht entspricht mit seinem hohen Anteil an blauen Frequenzen am ehesten dem Tageslicht und eignet sich zur Beleuchtung von Büros, Werk- und Arbeitsstätten und kann überall dort eingesetzt werden, wo es auf farbneutrale Beleuchtung ankommt. Tageslichtweiß fördert die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität.
Anwendungstipps für den Leuchtenkauf
Bei der Auswahl von Leuchten und Lampen sollten Sie die gewünschte Stimmung und Funktion des Raumes berücksichtigen:
- Wohnbereiche: Setzen Sie auf Leuchtmittel mit niedriger Farbtemperatur, um eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen.
- Arbeitsbereiche: Nutzen Sie neutralweißes bis tageslichtweißes Licht, um Ermüdung vorzubeugen und die Produktivität zu steigern.
- Dimmbare Leuchten: Ermöglichen es, die Lichtstimmung flexibel anzupassen. Achten Sie darauf, dass sowohl die Leuchte als auch das Leuchtmittel dimmbar sind.
Bei welchen Leuchten kann man die Lichtfarbe ändern?
Modere und dimmbare LED-Lampen bieten immer öfter auch die Möglichkeit, die Farbtemperatur per Fernbedienung oder Smartphone individuell anzupassen. Die verschiedenen Farbabstufungen des weißen Lichts erlauben einen universellen Einsatz je nach individueller Beleuchtungsanforderung.
Hinweis: Beachten Sie zudem, dass die Farbtemperatur nicht nur die Stimmung beeinflusst, sondern auch die Farbwahrnehmung von Objekten im Raum verändern kann. Ein bewusster Umgang mit Kelvin-Werten hilft dabei, Räume optimal zu gestalten und das Wohlbefinden zu fördern.
Fazit: Die richtige Lichtfarbe bewusst wählen
Die Farbtemperatur einer Lichtquelle – gemessen in Kelvin – beeinflusst weit mehr als nur die Helligkeit. Sie entscheidet darüber, wie ein Raum auf uns wirkt: gemütlich und entspannend, sachlich und funktional oder frisch und aktivierend. Wer flexibel bleiben möchte, greift idealerweise zu modernen LED-Leuchtmitteln mit „Dimm-to-Warm“-Funktion. Damit lässt sich die Lichtfarbe je nach Stimmung und Nutzung ganz einfach anpassen – von behaglichem Warmweiß bis hin zu klarem Kaltweiß.
Wenn Sie bei der Auswahl unsicher sind oder ein stimmiges Gesamtkonzept für Ihr Zuhause suchen, stehen Ihnen unsere Lichtplaner gerne mit fachkundigem Rat zur Seite. In einem persönlichen Gespräch entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen eine maßgeschneiderte Lichtlösung, die nicht nur technisch überzeugt, sondern auch atmosphärisch begeistert.
Besuchen Sie uns gerne direkt im Showroom in Nürnberg oder nutzen Sie unsere individuelle Beratung – online oder telefonisch.